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Tipps zum Welpenkauf

 

Bevor Sie sich zum Kauf einer bestimmten Rasse entschließen, sollten Sie sich vorab gut über ihre Charaktereigenschaften und Ansprüche informieren - letztendlich soll ihr Welpe Teil der Familie werden und die Erwartungen an das Leben von menschlicher und tierischer Seite daher gut zusammen passen. Ein Kauf allein des Aussehens wegen führt oft zu unangenehmen Überraschungen, besonders wenn man andere Vorstellungen vom Zusammenleben hatte und/oder weniger flexibel in der Lebensumstellung ist - für eine ursprüngliche Arbeitshunderasse brauchen sie etwas mehr Zeit und vor allem Lust zu mehr, als zu einfachen Spaziergängen.

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Wie kann ich meine Wunschrasse kennenlernen?

  • Lassen Sie sich von Züchtern telefonisch/per Mail beraten

  • Knüpfen Sie Kontakte auf einer Rassehundeausstellung (dort haben Sie auch die Möglichkeit, mehrere Rassen zu sehen)

  • Besuchen Sie Züchter zu Hause, gehen Sie mit auf einen Spaziergang und lernen Sie die Hunde live kennen - mit allen Facetten ihres Wesens

  • Haben Sie einen Perro als zukünftiges Familienmitglied auserkoren, seien Sie Gast auf einer Wanderung unserer Perro-Initiative und lernen Sie viele Perros und ihre Besitzer kennen, bei denen sie Informationen und einen vielfältigen Eindruck bekommen  - das versüßt die manchmal längere Wartezeit auf den kleinen Lockenfrosch

  • Es gibt nur wenig Lektüre über den Perro, aber diese ist lesenswert, da sie einen guten Einblick in die Eigenschaften der Rasse gibt: www.buch.spanischer-wasserhund.org

 

In der heutigen Zeit scheint es schwieriger zu werden, Züchter von Hundehändlern zu unterscheiden, da letztere sich immer neue, ausgeklügeltere Vorgehensweisen einfallen lassen und man schnell denken kann, man befände sich im Heim eines Züchters.

Oftmals jedoch stammen die Welpen aus dubiosen Quellen, Hinterhofzuchten, Welpenfabriken - diese Welpen haben einen denkbar schwierigen Start ins Leben und sind oftmals krank. In der Regel spart man am Kaufpreis, obwohl auch dieser mittlerweile schon häufig dem der Züchter angepasst ist. Allerdings verschlingen diese Welpen meist im Laufe ihres Lebens deutlich mehr Geld. Durch ihre oft unzureichende, ärztliche Versorgung, ihre meist viel zu frühe Trennung von der Mutter und ihren Lebensstart in Kellerlöchern, Käfigen oder Ställen und Mangelernährung (es muss hier, so schlimm das auch ist, darauf hingewiesen werden, dass die Hunde sich dort manchmal von ihren verstorbenen Welpen, Müttern oder Mithunden ernähren müssen) sind sie häufig Dauerbesucher bei Tierärzten, Hundetrainern und -therapeuten.

Wann sollte ich misstrauisch werden?

  • der Welpe wird Ihnen ohne vorheriges Kennenlernen schon am Telefon oder per Mail reserviert

  • es wird versucht, sie zu einer schnellen Entscheidung zu drängen

  • die Welpen werden angepriesen oder es wird an Ihr Mitleid appelliert

  • sie dürften den Welpen sofort mitnehmen

  • es ist im Wohnbereich kein Auslauf für die Welpen zu finden, sie warten womöglich in Boxen

  • es sollte nicht dreckig sein, aber auch nicht auffallend sauber, als würden sonst keine Hunde im Wohnbereich leben

  • sie dürfen nur einen Welpen sehen, obwohl noch weitere da sind

  • der Welpe soll zu Ihnen oder einen vereinbarten Abgabeort gebracht werden, ohne dass Sie vorher beim Züchter gewesen sind

  • die Welpen werden vor der 8. Woche abgegeben

  • für die Abwesenheit des Muttertiers werden ständig andere Erklärungen geboten, man bekommt sie nie zu sehen

  • die einzelnen Hunde im Haushalt werden gar nicht oder nur einzeln gezeigt

  • die Welpen sind krank, verwumt und/oder schlecht ernährt

  • es werden Welpen verschiedener Rassen und/oder Rassemixe angeboten (manche seriösen Züchter züchten auch 2 Rassen, mehr sind es selten)

  • der Züchter verkauft Welpen, die er selbst nicht gezüchtet hat

  • es werden Welpen aus dem Ausland importiert und der Kauf/Kontakt über einen sogenannten "Vermittler" läuft

  • es werden das ganze Jahr über Welpen zum Kauf angeboten

  • der Züchter berät sie nicht bei der Auswahl des Welpen, sondern Sie können wie aus einem Katalog aussuchen oder sogar bestellen

  • die Welpen und/oder erwachsenen Hunde leben in Zwingern oder Hundehäusern

  • der Züchter interessiert sich nicht für Ihre Lebens- und Familiensituation

  • Gesundheitsergebnisse werden als unwichtig erachtet und es gibt keine Nachweise auf rassetypische Untersuchungsergebnisse

  • Wesenstest und Zuchtzulassungsprüfung werden als unwichtig abgetan

  • Ahnentafeln werden als unwichtig erachtet

  • Sie können zwischen Welpen mit und ohne Ahnentafel wählen, bzw. beim Verzicht auf die Ahnentafel sinkt der Welpenpreis

  • Die Zuchthunde und/oder Welpen besitzen/bekommen keine VDH/FCI Papiere

 

 

Leider legen Menschen gern auch einmal mehr Wert auf eine genaue Auswahl der neuen Spülmaschine, als auf den Kauf eines Lebewesens. Dies verwundert nicht unbedigt, denn der Tiermarkt ist mittlerweile riesig, die Auswahl oft unübersichtlich und Händler lassen sich immer neue Tricks einfallen, um ihre "Wühltischwelpen" als liebevoll aufgezogene Welpen zu verkaufen. Natürlich würde man mit dem Kauf eines solchen Welpen diesen Zwerg vielleicht retten können, allerdings rücken für einen geretten Welpen mehrere neue nach und auch die Mutterhündin wird noch mehr gequält, da sie weiterhin wie am Fließband gebären muss - dieser Teufelskreis kann leider nur unterbrochen werden, wenn Menschen vom Kauf dieser Welpe absehen.

Zucht ist nichts anderes als eine große Form von Tierschutz. Denn wer Wert auf eine bestimmte Rasse legt und diese beim Züchter des Vertrauens kauft, der sorgt auf diese Weise dafür, dass die Produktion für Wühltischwelpen keinen Absatz mehr findet und eingestellt wird.

Woran kann ich einen seriösen Züchter erkennen?

  •  er züchtet unter der Kontrolle des VDH 

  • er reserviert niemals Welpen ohne vorheriges Kennenlernen am Telefon oder per Mail

  • er gibt keinen Welpen gleich beim ersten Besuch/Kennenlernen mit

  • so wie er Ihren Fragen gegenüber transparent und offen ist, so interssiert er sich auch für Ihr Leben, Umfeld und Arbeitssituation

  • er gibt Ihnen ohne zu beschönigen einen guten Einblick in die Rasse und verdeutlicht auch eventuelle negative Aspekte

  • seine Beratung gilt das ganze Hundeleben land und er wird immer Ansprechpartner für Sie sein

  • ein Kennenlernen möglichst vor der Geburt ist ihm wichtig, damit er Ihnen genügend Zeit widmen kann

  • niemals wird er Ihnen seine Rasse aufdrängen oder seine Welpen aufschwatzen wollen

  • Sie dürfen alle seine Hunde kennenlernen

  • alle seine Hunde leben eng in der Familie und auch seine nicht mehr in der Zucht befindlichen Hunde werden in der Regel bei ihm sein

  • er hält nur so viele Hunde, wie er auch nach ihren einzelnen Bedürfnissen auslasten kann

  • die Anzahl seiner Würfe im Jahr ist überschaubar

  • er lässt seine Hündinnen nur decken, wenn ihre gesundheitliche Verfassung einwandfrei ist und sie zwischen zwei Würfen mind. 12 Monate Erholung hatte

  • Würfe werden nur dann geplant, wenn auch Interessenten da sind

  • da der Vater der Welpen meist nicht im Haushalt des Züchters lebt, wird er Ihnen gern alles über ihn erzählen und auch Fotos zeigen

  • Sie erfahren offen und transparent alles über die Hunde des Züchters, der Nachzuchten und des Deckrüden: Bedürfnisse, Eigenarten, Gesundheitsergebnisse, Vorlieben,...

  • über seine Aufzucht wird er Sie regelmäßig informieren und Sie sind ihm stets willkommen, die Welpen zu besuchen

  • er bietet den Welpen genügend Platz im Wohnbereich, einen geeigneten Auslauf im Garten und lässt die Zwerge am Alltag teilhaben

  • seine Welpen bekommen alle FCI Ahnentafeln, die er Ihnen schickt, sobals er sie vom VDH bekommen hat

  • seine Welpen werden tierärztlich betreut und er gibt sie nur ab, wenn sie entwurmt, geimft und gechippt sind

  • die Welpen ziehen frühestens um, wenn sie sie 8. Woche vollendet haben

  • da er den Kontrollen eines Zuchtwarts unterliegt und dieser auch die Welpen untersucht, bekommt jeder Welpe ein Wurfabnahmeprotokoll mit nach Hause

 

Ein wichtiger Tipp:

Kaufen Sie nur dann einen Welpen, wenn Sie selbst ein gutes Gefühl haben und sich beim auserwählten Züchter wohl und gut aufgehoben fühlen.

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Nun wurden Papiere/Ahnentafeln schon öfter genannt und sicher fragen sich viele, warum man sie überhaupt braucht. Züchten möchte man nicht, ausstellen möchte man nicht, sie scheinen doch für ganz normale zukünftige Welpenfamilien recht unnötig zu sein.

Warum braucht ein Hund Papiere?

Ahnentafeln sind im Grunde vergleichbar mit den Personalausweisen von uns Menschen. Sie belegen die Herkunft des Hundes und zeigen, dass er unter strengen Kontrollen der FCI/des VDH gezüchtet wurde - und nichts weiter wünschen sich die meisten Menschen doch: eine kontrollierte Zucht von Lebewesen, ohne Quälerei, ohne Gewalt, sondern mit viel Liebe und Aufopferung.

Ebenso wie die Kontrolle der Zuchtstätten bedeutet die FCI anerkannte Ahnentafel, dass rassetypische Gesundheitskontrollen der Zuchthunde verlangt werden. Für die Zucht zugelassen werden ausschliesslich Hunde, die diese Gesundheitsuntersuchungen erfüllen.

Auch der Stammbaum auf der Ahnentafel lässt einiges über die Herkunft eines Welpen sagen, stammt er womöglich aus einer Inzucht- oder Inzestzuchtverpaarung? Zudem sind FCI Papiere weltweit anerkannt. D.h., dass Zuchtbuchnummer, Chipnummer und die gesamten Informationen der Ahnen in allen Ländern gleich ist. Die Papiere können schwerlich gefälscht werden - wie unsere Personalausweise eben.

Fest steht, dass Zuchthunde, mit denen man unter der FCI züchten darf und deren Welpen dann später auch FCI Papiere bekommen, einen kontrollierten Weg bis zu Wesenstest und Zuchtzulassung gehen müssen.

FCI Papiere ermöglichen also eine kontrollierte Zucht und diese widerum verringert das Risiko auf Erbkrankheiten und Wesensauffälligkeiten enorm.

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