Kurzer geschichtlicher Abriss der Rasse
In schriftlichen Überlieferungen wird der Perro als Rasse schon etwa 1.110 n Chr. erwähnt und wurde in Spanien in vielfältiger Art als Arbeitshund eingesetzt.
Seine genaue Herkunft ist unbekannt, es entstanden jedoch folgende Vermutungen:
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Mauren brachten sie aus dem arabisch-islamischen Raum mit
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Sie kamen mit Merinoschafen aus dem östlichen Mittelmeerraum
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Sie entstanden in Andalusien selbst
Ursprungstätigkeiten:
In Spanien war der Perro ein wichtiger Begleiter bei vielen Arbeiten.
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Als vollwertiges Mitglied auf den Fischerbooten holte er Netze ein, tauchte nach verlorenen Gegenständen oder fing flüchtende Fische, bewachte Nachts das Boot, befreite es von Ratten und rettete auch manchen Fischer vor dem Ertrinken. Sie bekamen, wie jedes Crewmitglied, ihren Anteil am Fang.
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Als Helfer der Bauern hütete er Vieh in den Bergen Andalusiens und bewachte Haus und Hof
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Als Gehilfe bei der Jagd in den Marschlanden apportierte er das geschossene Wasserwild
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Im 19. Jahrhundert arbeitete und lebte er „unter Tage“ und trieb die Mulis beim Bergbau an.
Durch die Industrialisierung und den Fortschritt verlor der Perro nach und nach an Bedeutung und war Mitte des 20. Jahrhunderts fast von dem Aussterben bedroht. Anfang der 70er Jahre begann man in Spanien, die Rasse zu schützen und erneut zu züchten. 1986 wurde die Rasse vorläufig von der Federacion Cynologique Internacional (FCI), der Weltorganisation der Kynologie, registriert, die offizielle Anerkennung durch die FCI erfolgte später im Jahre 1999.
Standard
ÜBERSETZUNG: Frau Michèle Schneider.
URSPRUNG: Spanien.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDS: 03.09.1999.
VERWENDUNG: Hütehund, Jagdhund, Fischerhund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde.
Sektion 3 Wasserhunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS
Das Vorkommen dieses Hundes auf der Iberischen Halbinsel geht bis in früheste Zeiten zurück. Er hat die gleiche Abstammung wie der alte "Barbet". Die dichteste Population findet sich in Andalusien, wo er als Hütehund Verwendung findet und wo er seit Jahrhunderten unter dem Namen «Türkenhund» bekannt ist. Seine Eigenschaften, insbesondere seine Fellqualität, sind an den Wechsel von Nässe und Trockenheit der Sumpfregionen angepaßt, was ihn als Hütehund und als Gehilfe der Jäger auf Wasserwild und der Fischer in solchen Gebieten besonders geeignet macht.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
Rustikaler, gut proportionierter Hund (von mittlerem Gewicht), langköpfig, von eher gestrecktem Körperbau, harmonischer Gestalt und anziehendem Aussehen, von athletischer Natur mit gut entwickelter Muskulatur, die er regelmäßiger Arbeit verdankt. Sein Profil paßt in ein Rechteck; Sehvermögen, Gehör und Geruchsinn sind gut entwickelt.
WICHTIGE PROPORTIONEN
- Körperlänge / Größe (Widerristhöhe) = 9/8.
- Tiefe der Brust / Größe (Widerristhöhe) = 4/8.
- Fanglänge / Schädellänge = 2/3.
VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN)
Treu, gehorsam, freudig, arbeitswillig, wachsam und sehr ausgeglichen. Lernfähigkeit dank einer außergewöhnlich guten Auffassungsgabe stark ausgeprägt; unter allen Bedingungen paßt er sich jeder Situation an.
KOPF: Stark, elegant getragen.
OBERKOPF:
Schädel: Flach, Hinterhaupthöcker wenig ausgeprägt. Obere Begrenzungslinien von Schädel und Fang parallel.
Stop: Sanft, wenig betont.
GESICHTSSCHÄDEL: Im Profil geradlinig.
Nasenschwamm: Nasenöffnungen gut ausgebildet. Nasenschwamm von gleicher Farbe oder ein wenig dunkler als der dunkelste Ton des Haarkleides.
Lefzen: Guter Lefzenschluß; deutlicher Lippenwinkel.
Kiefer/Zähne: Gut ausgebildet, weiß, mit gut entwickelten Fangzähnen.
Augen: Leicht schräg liegend, sehr ausdruckstark; die Farbe der Iris - haselnußbraun bis kastanienbraun - soll mit der Fellfarbe übereinstimmen. Die Bindehaut ist nicht sichtbar.
Ohren: Mittelhoch angesetzt; sie sind dreieckig und herabhängend.
HALS: Kurz, gut bemuskelt und ohne Wamme, mit den Schultern perfekt verbunden.
KÖRPER: Stämmig.
Obere Profillinie: Gerade.
Widerrist: Wenig betont.
Rücken: Gerade und kräftig.
Kruppe: Leicht geneigt.
Brust: Breit und tief; Rippen gut gewölbt; der große Durchmesser des Brustraumes weist auf ein beachtliches Atemvolumen hin.
Untere Profillinie und Bauch: Bauch leicht aufgezogen.
RUTE: Mittelhoch angesetzt. Das Kupieren wird in Höhe des zweiten bis vierten Schwanzwirbels durchgeführt. Einige Exemplare zeigen einen angeborenen Stummelschwanz.
Anmerkung: In Deutschland ist das Kupieren seit 1998 verboten!
GLIEDMASSEN
VORDERHAND: Stark und senkrecht.
Schultern: Gut bemuskelt, schräg liegend.
Oberarm: Kräftig.
Ellenbogen: Gut am Brustkasten anliegend und parallel.
Unterarm: Kräftig, gerade.
Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß: Gerade, eher kurz.
Vorderpfoten: Rund mit eng aneinanderliegenden Zehen, Krallenfarbe variiert, widerstandsfähige Ballen.
HINTERHAND: Völlig senkrecht mit nicht zu ausgeprägten Winkelungen und mit Muskeln, die in der Lage sind, dem Körper beim Laufen einen sehr energischen Schub und den für leichte und elegante Sprünge notwendigen Schwung zu geben.
Oberschenkel: Lang und gut bemuskelt.
Unterschenkel: Gut entwickelt.
Sprunggelenk: Tief gestellt.
Hintermittelfuß: Kurz, trocken und senkrecht zum Boden stehend.
Hinterpfoten: Wie an den vorderen Gliedmaßen.
GANGWERK: Die bevorzugte Gangart ist der Trab.
HAUT
Die Haut ist geschmeidig, dünn und am Körper gut anliegend. Sie kann braun oder schwarz pigmentiert oder auch ohne Pigment sein - je nach Fellfarbe. Dasselbe gilt für die Schleimhäute.
HAARKLEID
HAAR: Es ist immer gelockt und wollig in der Textur. Gelockt, wenn es kurz ist; wenn es lang ist, kann es Zotten bilden. Geschorene Tiere sind zugelassen; die stets gleichmäßige und vollständige Schur darf jedoch nie zu einer « ästhetischen » Aufmachung werden.
Die für Ausstellungen empfohlene maximale Haarlänge ist 12 cm (15 cm bei gestrecktem Haar) und die minimale Länge ist 3 cm, um die Qualität der Locken beurteilen zu können.
Die Welpen kommen immer mit gelocktem Haar zur Welt.
FARBE:
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Einfarbig: weiß, schwarz und braun in den unterschiedlichen Nuancen
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Zweifarbig : Weiß und schwarz oder weiß und braun in den unterschiedlichen Nuancen.
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Dreifarbige, sowie schwarz-lohfarbene und haselnußlohfarbene Hunde sind nicht zulässig.
GRÖSSE UND GEWICHT
Widerristhöhe: Rüden von 44 bis 50 cm.
Hündinnen von 40 bis 46 cm.
Bei beiden Geschlechtern ist eine maximale Abweichung von 2 cm zulässig, sofern die Gesamtproportionen des Hundes mit seiner Widerristhöhe harmonisieren.
Gewicht: Rüden von 18 bis 22 kg.
Hündinnen von 14 bis 18 kg.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER:
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Rücken stark eingefallen.
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Nicht korrekt gestellte Läufe.
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Hängender oder übertrieben aufgezogener Bauch.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
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Aggressivität und eindeutige Scheuheit.
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Rückbiß und Vorbiß.
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Vorhandensein von Afterkrallen.
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Glattes oder gewelltes Haar.
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Albinismus.
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Gesprenkeltes oder geflecktes Fell; schwarz-lohfarbene sowie haselnuß-lohfarbene Hunde.
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Unausgeglichenes Wesen.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.