Das Wesen des Perros
Durch ihre kuscheligen Locken und ihren aufmerksamen Blick werden Menschen oft magisch von Perros angezogen. Wörter wie niedlich, süß und knuddelig passen natürlich zu ihrem Äußeren, und diese Wörter werden häufig durch die Anhänglichkeit und Verschmustheit der Perros, sowie durch ihre sehr enge Bindung zu ihren Besitzern, noch unterstrichen. Doch in erster Linie sind sie gewissenhafte Arbeitshunde, die Aufträge bis zum Ende durchführen möchten.
Perros sind robuste, aktive, temperamentvolle und vielseitige Hunde, die nichts mehr lieben, als mit ihren Menschen zu arbeiten und immer in ihrer Nähe zu sein.
Erziehung
Dank ihrer großen Intelligenz lernen sie in Rekordzeit, und ihr Erinnerungsvermögen ist enorm. Dies darf man aber niemals damit verwechseln, dass Perros leicht und einfach zu erziehen wären, denn wie alle intelligenten Rassen lernen sie in ebenso großem Tempo die falschen Dinge.
Passt man nicht auf oder zeigt man Unsicherheit, erzieht sich ein Perro seine Menschen nach seinen Vorstellungen - sein Verstand arbeitet unermüdlich.
Perros nehmen die Dinge gern in die eigenen Pfoten, wenn sie meinen, die Verantwortung übernehmen zu müssen. Daher sollten seine Menschen sich als souveräne Führungspersonen und ohne Unsicherheit zeigen. Es ist nötig, dass Perros Regeln und Richtlinien bekommen, an denen sie sich orientieren können, denn durch ihren Wachtrieb kann andauernde Selbstständigkeit sie überfordern.
Liebevolle, konsequente Erziehung ist ein Muss, soll ein Perro ein neues Familienmitglied werden. Dazu sollte man Zeit für eine gute Ausbildung investieren, dann hat man stets einen wundervollen Begleiter an seiner Seite.
Wachsamkeit
Perros sind keine lautlosen Hunde. Ihre Wachsamkeit gebietet es ihnen, Fremde durchaus auch anzumelden. In der Regel sind sie aber keine Dauerkläffer und wird das Gebell nicht gefördert, ist ihr "Melden" in gut geregelte Bahnen zu lenken.
Sozialisierung
Für Perros ist eine frühzeitige Sozialisierung sehr wichtig. Denn so eng sie sich an ihre Familien binden - und diese Bindung ist wirklich ausgesprochen eng - so zurückhaltend sind sie meist Fremden gegenüber. Sie möchten selbst entscheiden, ob und wann sie sich von Fremden anfassen lassen. Mögen sie das (noch) nicht, weichen sie einfach aus. Diese Zurückhaltung sollte man nicht mit Angst oder Schüchternheit verwechseln. Dennoch ist es wichtig, von klein auf an diesem ursprünglichen Rassemerkmal zu arbeiten. Denn in der heutigen Zeit ist das durchaus nötig, damit diese Zurückhaltung nicht bei einer schlecht gemachten Erfahrung in Angst umschlägt - wie schon erwähnt: Perros haben ein sehr gutes Gedächtnis.
Souveräne Führung
Zu ihren Familien dagegen gehen Perros eine ausgeprägte, enge Bindung ein. Damit ihr Vertrauen hier nicht leidet, benötigen sie eine motivierende Ausbildung mit freundlicher Stimme und Konsequenz. Strafende Trainingsmethoden, Würgehalsbänder oder harte Behandlung führen zum Vertrauensbruch. Hund und Mensch werden niemals ein gutes Team bilden können.
Wird ein Perro grob und schlecht behandelt, können der zurückhaltende Charakter und die Wachsamkeit, die beide einen Teil seines Wesens ausmachen, verstärkt werden, was dann natürlich zu Problemen in der Erziehung und Haltung führen kann.
Hunde kommen im Laufe ihres Lebens mehrmals in "spooky periods", den sogenannten Angstphasen, in der sie Entwicklungsschritte durchmachen. Oft werden dann plötzlich gut bekannte Regeln "vergessen", und es werden Grenzen ausgetestet. Auch die Pubertät zählt dazu, die etwa im Alter von 9 bis 15 Monaten durchlebt wird - je nach Individuum früher oder später, länger oder kürzer anhaltend.
Vielseitigkeit
Wie schon erwähnt, sind Perros Arbeitshunde und hier zeigt sich ihre Vielseitigkeit. In Spanien lebten sie früher als Helfer der Fischer, im Bergbau, Beschützer von Haus und Hof, Apportierhund bei der Jagd und Hütehund. Heute wird der Perro dort noch als Apportier- und Hütehund eingesetzt, sowie als Rettungshund oder Drogenspürhund bei der Polizei.
Sie sind keineswegs Sofahocker - obwohl sie natürlich gern nach getaner Arbeit mit ihren Menschen auf dem Sofa entspannen. Allerdings bedeutet es auch nicht, dass sie dauerbeschäftigt werden müssen. Nur reichen ihnen ständige, einfache Spaziergänge nicht aus, die ihren Kopf und Körper nicht genügend beanspruchen. Dann nämlich sucht sich ein Perro selbst eine Aufgabe, welche meist nicht im Sinne von uns Menschen ist.
Die meisten Perros lieben auch die Arbeit am und im Wasser. Daher sollte der Partner Mensch nichts dagegen haben, öfter auch einen nassen Hund mit nach Hause zu nehmen. Und weil Wasser ebenso in Schlammpfützen oder Wildschweinsuhlen zu finden ist, wird aus dem nassen Perro manchmal ein nasser, dreckiger Perro. Ein Perrobesitzer benötigt also auch eine ganze Menge Humor.
Eignen sich Perros für Familien?
Definitiv ja, denn Perros sind bis ins hohe Alter sehr verspielt und oft unermüdliche Apportierpartner für alle. Sie sind anhänglich, treu, verschmust und für jeden Spaß zu haben. Trotzdem ist ein Alter des Kindes beim Einzug eines Perrowelpen von im Schnitt 6 Jahren zu empfehlen. Denn die Erziehung so eines kleinen Lockenfrosches braucht anfangs Zeit und dazu sollten die Kinder einfach schon etwas selbstständiger sein. Allerdings ist diese Empfehlung natürlich keine festgeschriebene Regel, denn es kommt letztlich auf die Lebensumstände der einzelnen Familien an.
Wer einem temperamentvollen, lebenslustigen, aktiven Perro ein Zuhause geben möchte, der sollte
- selbst aktiv sein
- Freude an gemeinsamen Aktivitäten mitbringen
- Zeit für Erziehung haben und keinen Selbstläufer erwarten
- ruhig, freundlich, konsequent, selbstsicher und souverän in der Erziehung auftreten
- Regeln aufstellen können
- Hundeschulen nicht meiden
Wer dies mitbringt, kann in seinem Perro einen treuen Gefährten finden, der in eine aktive Familie noch mehr Action bringen wird.